Wir sagen ADE FINNLAND !!! Gerne werden wir uns an die grossen Wälder, zahllosen Seen und Inseln erinnern und an die unzähligen Mökkis.
Schade, dass wir keine Elche gesehen haben.
Froh sind wir, der hartnäckigen Hirschlaus zu entkommen – sie hat uns die letzten Tage massiv bei unseren Waldspaziergängen geplagt und uns die Nächte schlaflos machen lassen.
Die Fähre FINLANDIA aus Estland kommend legt in Helsinki an, spuckt Hunderte von Autos, LKWs und Menschen aus und nimmt in ihren unendlich grossen Bauch wieder Hunderte Fahrzeuge und Menschen auf.
Hier ein kleines Video vom Anlegen in Helsinki
Ein, in Finnland hergestellter, Wodka trägt auch den Namen FINLANDIA. Diese beleuchtete Werbetafel ist auf der Fähre zu sehen und soll die Passagiere dazu animieren den Alkoholshop zu besuchen. Alkoholiche Getränke sind in Finnland extrem hoch besteuert. Manche Touristen, die in Helsinki Urlaub machen, fahren regelmässig mit der Fähre nach Tallinn und schleppen kistenweise Bier, Wein und Schnaps zurück – zum Teil mit Einkaufswägen.
Gert hat Recht (Kommentar zum gestrigen Beitrag) – es ist die Hirschlaus… und sie lässt sich kaum vertreiben. Sie hakt sich förmlich in die Haare und Haut und wenn mann sie findet (da wo es juckt) lässt sie sich nicht ohne weiteres entfernen. Meistens verletzt man sie sehr. Das tut uns leid, aber sie los zu kriegen wiegt stärker.
Die Hirschlaus ist nicht der Grund für unseren Rückzug – wir werden nicht nördlicher reisen, nicht nach Lappland, nicht ans Nordkap und auch nicht über Schweden zurück.
Es wird zu kalt, der Herbst hat in diesen Breiten Einzug gehalten. Weiter im Norden liegen die nächtlichen Temperaturen bei 3 Grad und tagsüber um die 10 – dafür sind wir nicht ausgerüstet.
Auf der Insel Manamansalo haben wir einen archaisches Ort entdeckt.
Der finnische Text auf der Infotafel:
Martinkannan peuranpyytäjien!
Martinkannan peuranpyytäjien kylä on rakennettu kivikauden henkeen luonnonmateriaaleja käyttaen.
Ei tarkalleen tiedetä millaista rakennustapaa manmansalossa kivikaudella asuneet ihmiset suosivat, mutta muualla on löydetty vanhojen asumusten jäänteitä.
Varsinkin pyyntiklän keskeisin rakennus, turvekammi, on rakennettu tavalla, jota paikallinen metsästäjä-kalastajayhteisö olisi saattanut aikoinaan käyttää.
Die deutsche Übersetzung mit Google-Translator: Martink Stock Deer Catcher! Das Hirschjägerdorf Martinkanta wurde in der Steinzeit aus natürlichen Materialien erbaut. Es ist nicht genau bekannt, welche Art von Bauarbeitern in Manmansalo während der Steinzeit bevorzugt wurde, aber Reste alter Wohnhäuser wurden an anderer Stelle gefunden. Insbesondere das Hauptgebäude der Falle, die Torfkammer, ist so gebaut, wie es die örtliche Jäger-Fischer-Gemeinschaft einst benutzt haben könnte.
Das Eingangstor wird durch ein Hirsch- oder Elchfell markiert.
Der Lageplan des archaischen Platzes.
Die Wohnhütte, vermutlich mit offener Feuerstelle. Die Tür war leider verschlossen.
Die Holzhütte etwas abseits von der Wohnhütte – warum auch immer.
Nur wir,
das Mökki das uns trocken und warm hält, der See bei Sonnenaufgang,
der Wind und der Regen…
Das Sonnenaufgangsspektakel hat nicht lange gedauert – seit dieser Aufnahme versteckt sich die Sonne hinter den Wolken. Das „Dunkle“ darf auch mal sein.
…und der Wald mit dem Moos… nur wir und unser Hund.
Heute haben wir beim Spazierengehen mit Malaica einen See entdeckt. Das ist in Finnland keine grosse Attraktion – es gibt unzählige davon. Zu diesem See führt allerdings keine Strasse -dachten wir-, nur ein Pfad. Den haben wir zufällig entdeckt.
Und dieser Pfad umrundet den See. An einer Stelle steht in einigem Abstand zum Ufer dann doch eine Hütte und dorthin führt auch ein Waldweg von irgendwo her, der befahren werden kann. Kein See ohne Mökki.
Malaica maschiert immer vorne weg. Das, was am Boden aussieht als würde es weiss blühen sind Moose. Leider auch in der Vergrösserung schwer zu erkennen, weil mit der Handycamera aufgenommen.
Ein Beispiel für zahllose kleine Inseln – oft nur ein paar Quadratmeter gross.
WIKIPEDIA: Sisu[ˈsisu] ist ein finnischer Begriff, der eine angeblich nur den Finnen eigene mentale Eigenschaft bezeichnet. Das Wort gilt als unübersetzbar, kann aber mit „Kraft“, „Ausdauer“ oder „Beharrlichkeit“, auch „Unnachgiebigkeit“ oder „Kampfgeist“ besonders in anscheinend aussichtslosen Situationen wiedergegeben werden. Als kulturelles Konzept ist Sisu für Finnland in hohem Maße identitätsstiftend.
Dieser Baum dürfte die mentale Eigenschaft der Finnen widerspiegeln –
Längst schon ausserhalb der Balance hält sich der Baum mit immer mehr und noch stärkeren Wurzeln im sandigen Untergrund fest.
(WIKIPEDIA) Ein Mökki (finn. mökki „Hütte“) ist ein typisch finnisches Ferienhaus.
Es ist in der Regel aus Holz gebaut und mit einer Sauna ausgestattet. Traditionelle Mökkis sind in Blockbauweise gebaut, sehr einfach und entbehren jeglichen Komforts. Sie werden meist nur im Sommer bewohnt. Heutzutage werden jedoch auch luxuriöse Mökkis gebaut, die das ganze Jahr bewohnbar sind. Ein Mökki dient den Finnen zur Erholung, vor allem am Wochenende und in den Sommerferien. Die meisten Mökkis sind in ausreichend großem Abstand zum Nachbarn errichtet. Oft stehen die Hütten am Ufer eines Sees. Seit einigen Jahren gibt es vorgeschriebene Mindestabstände zum Seeufer, um die Verschmutzung der Gewässer in Grenzen zu halten.
Wir können da Wikipedia voll und ganz bestätigen. Hinzu kommt noch unsere Erfahrung: Alles, was wir bisher an Seen in Finnland gesehen haben, sind die Ufer „verschilft“. Dort, wo es zugängliches Ufer gibt, steht ein Mökki und die Zufahrt ist privat. Ausser den wenigen öffentlichen Uferzugängen ist es auf Campingplätzen möglich ans Ufer zu kommen – an beiden Orten sind Menschen. Unsere Fantasie war, wochenlang völlig einsam an einem See zu sein.
Diese Möglichkeit fanden wir am ehesten noch in Estland.
„Unser“ gemietetes Mökki steht auf dem Campingplatz Goldener Strand. Es ist zwar nicht ohne jeglichen Komfort, die Teeküche reicht aber nicht für richtiges Kochen – deshalb steht unsere Fritzbox daneben, „mit richtiger Küche“.
Leirintäalue Kultahiekat ist finnisch und heisst auf deutsch: Campingplatz Goldstrand. Wir sind eine der letzten Gäste – Morgen schliesst der Platz. Kommende Woche kommt dann noch eine private Gesellschaft und uns wurde angeboten dass wir noch bleiben können. Da sich das Wetter verschlechtert und das Leben in der „Fritzbox“ dann nicht so angenehm ist, mieten wir uns ein Block-Häuschen – die heissen hier „Mökki“ und haben Betten, Strom, Heizung und eine Kochgelegenheit.
Die Insel Manamansalo – unser Camp ist etwas rechts von der Mitte, da wo die Ziffer 27 steht.
„Unser“ goldene Strand – die Sonne hat sich leider zur Mittagszeit verzogen. Aber wir haben wenigsten absolute Windstille.
Es zieht uns weiter nördlich. Unsere Tagesetappe beendeten wir heute auf der Insel Manumansalo
Morgen soll der letzte warme und sonnige Tag sein – Zeit das Getreide einzufahren. Dieses hier dürfte reif genug sein. Manches andere bräuchte noch einige sonnige Tage.
Ein typischer Weiler in Finnland. Ein paar Häuser, meist aus Holz, rot gestrichen und von der Strasse etwas zurückgesetzt. Es gibt kaum Dörfer. Ganz viele Anwesen haben Alleinlage. Und alles super gepflegt!
Die Seilfähre zur Insel Manamansalo fährt von 5 Uhr morgens bis 11 Uhr nachts je nach Bedarf – die ca. 500 Meter lange Beförderung ist kostenlos.
Bei der Ankunft auf einem Campingplatz hat uns ein Adler begrüsst.
Manamansalo ist die größte Insel im Oulusee und die fünftgrößte aller Inseln in den finnischen Binnengewässern. Die Insel ist 16,2 Kilometer lang und an der breitesten Stelle 13,8 Kilometer breit. Manamansalo ist bekannt für seine langen Sandstrände.
Das Google-Übersetzungsprogramm klärte uns auf: Das Schild, an den Turm genagelt, besagt nicht, dass es verboten ist hinaufzuklettern, sondern man tue dies auf eigene Gefahr.
Gleich am Morgen, als sich noch nicht alle Nebel verzogen hatten, war der erste Versuch.
Vermutlich der letzte richtig warme Sommertag (24 Grad) in diesem Teil von Finnland – lt. Wetterbericht wird es die kommenden Tage kühler und es regnet zeitweise. Das ist die Gelegenheit das gestern erstandene Sikaflex 291 in die Fugen unseres Dachaufbaus zu pressen.
Und dann der Aufstieg – 15 Meter hinauf, über die Wipfel der Bäume
Ringsum Bewaldung und dazwischen Seen – ein tolles Panorama – da wünschte man sich, fliegen zu können…
…so wie dieser Segelfalter, der heute in Goladinha von Blüte zu Blüte geflogen ist. Ein Dankeschön an unsere Hüter des Platzes, die dieses Foto gemacht und geschickt haben.
Auf der Suche nach einem Baumarkt -wir brauchen Fugen-Dichtungsmittel für unser Dachzelt- sind wir in einem typischen Einkaufszentrum, wie es überall auf der Welt auf der grünen Wiese gibt, gelandet. Und zufällig gab es dort auch einen Ikea 🙂 und wir sind Essen gegangen… 🙂
Am Ende unserer Tagestour wollten wir eigentlich wieder an einem (Wort mit drei Buchstaben) campieren, fanden aber keine rechte Gelegenheit – in Finnland ist Privatstrand in dichter besiedelten Gegenden üblich. Nach langem Suchen sind wir offroad-technisch auf einen Berg geklettert und stehen jetzt am Fusse eines Turms, den zu besteigen verboten ist. In Portugal kennen wir so Türme, auf denen Ausschau nach Feuer gehalten wird. Jedenfalls ist das der höchste und einsamste Fleck in dieser Gegend und wir werden eine ruhige Nacht haben.
Gerade geniessen wir einen total ruhigen Platz mitten im Wald, nahe einem See (ein anderer Platz in Finnland, als nahe an einem See, wäre auch schwer zu finden 🙂 )
Wanderung durch unberührte Natur
und schauen zwischendrin mal ca. 4500 Kilometer in den Süd-Westen Europas – nach Goladinha.
Da ist alles beim Besten – danke liebe Hüter des Platzes!
Der Sommer ist in Zentralportugal noch voll im Gange und wird es wohl noch einige Wochen so bleiben.
Wettervorhersage Ende August 2019 in Figueiro dos Vinhos – Zentralportugal
Im Vergleich die Wettervorhersagein Parkano, West-Finnland Ende August 2019
Herr Miez liebt es grad weich gebettet.
Herr Katz nimmt ein spätes Sonnenbad und dekoriert sich vor der Blumenwiese.
Finnland im Süd-Westen: Weitgehend flache Landschaft. Getreideanbau und Wiesen (Grassiloballen). Schweinemastbetriebe „erkennt“ man am Geruch – es gibt nicht wenige davon. Kühe sieht man manchmal auch draussen weiden. Das Land ist sehr zersiedelt – viele Einzelgehöfte. Industriebetriebe findet man auch ausserhalb zersiedelter Ortsschaften.
Ein Blumenstrauss als Anlass für einen besonderen Tag.
Kirche mit Soldatenfriedhof – Gefallene aus dem 2. Weltkrieg
Die Landschaft: Könnte z.B. auch in Fürstenfeldbruck sein
Gestern am Abend sind wir mit der Fähre aus Tallinn in Helsinki angekommen, haben die Grosstadt verlassen um auserhalb zu nächtigen.
Heute früh am Morgen fuhren wir weiter, nördlich ins Landesinnere hinauf. Wir waren erstaunt, wie dicht besiedelt dieses Gebiet ist, weil doch Finnland mit etwa 5,5 Millionen Einwohnern auf einer Fläche fast so groß wie Deutschland zu den am dünnsten besiedelten Ländern Europas gehört. Das Einzugsgebiet zur Metropole reicht wohl weit ins Landesinnere hinein.
Die Flagge Finnlands zeigt ein blaues skandinavisches Kreuz auf weißem Hintergrund. Sie wurde per Gesetz am 29. Mai 1918 als offizielles Symbol Finnlands eingeführt.
Wohl zur gleichen Zeit wurde dieser Fordson-Traktor aus Detroit, Michigan, USA importiert um die Felder Finnlands zu beackern – hier im Süden wird Getreide angebaut, das im Übrigen erst etwa zur Hälfte geerntet wurde.
In einer Filiale einer deutschen Supermarktkette, von der wir annahmen sie nicht in Finnland anzutreffen, da sie in den baltischen Ländern auch nicht vertreten waren, entdeckten wir Brezen – welch „kulinarische“ Freude. Brezen vermissen wir auch in Portugal.
Heute, für die kommende Nacht mal wieder ein Campingplatz, da es schwierig ist in dicht besiedelten Gegenden „wild“ zu campen.
Heute besuchten wir das Arvo Pärt Center.Arvo Pärt ist ein estnischer Komponist, der als Vertreter der Neuen Einfachheit als einer der bedeutendsten lebenden Komponisten Neuer Musik gilt. Seine Musik erregte den Unwillen der sowjetischen Kulturfunktionäre wegen der nicht als systemkonform angesehenen modernen Komponierweise und wegen ihres religiösen Gehalts. Er ging 1980 in den Westen. Er hat die österreichische Staatsbürgerschaft.Von 1981 bis 2008 lebte er in Berlin – jetzt wieder in Estland nahe seinem Center. Der Zufall wollte es, dass wir ihm auf der Strasse begegnet sind und unsere Blicke und Gesten sich trafen.
Arvo Pärt Center – seine Lebensstationen in Bildern.
Bunte Möbel – passend zu Christianes Outfit
Das Center wurde inmitten eines Pinienwald gebaut. Von der Plattform des Turms ist über die Baumwipfeln hinweg die Ostsee zu sehen.
Am späten Nachmittag haben wir uns dann auf die Fähre nach Helsinki, Finnland begeben und sind dort auch nach Sonnenuntergang angekommen.
Der heutige Tag hat supersonnig begonnen, endete aber im Regen – trotzdem scheint ALLES GUT GEWORDEN ZU SEIN.
Die Fähre um 8.30 Uhr war schon gut gebucht – die Überfahrt von der Insel Hiuuma auf das estnische Festland dauerte 75 Minuten.
Bei der Ankunft in Haapsalu haben wir an einer Tankstelle nach einer Tieraztpraxis gefragt. Die nette Frau hinter dem Tresen googelte die nächste Adresse in wenigen Kilometern Entfernung – Maleica braucht nämlich für die Einreise nach Finland eine zeitnahe Entwurmungskur. Die Praxis haben wir gleich gefunden und 20 Minuten später waren wir schon wieder on road – unser nächstes Ziel, das ARVO PÄRT-CENTER. Dort angekommen bemerkten wir, dass Malaicas Gesundheitszustand miserabel war – kurzatmiges Schnaufen, kalte Ohren und Pfoten, kaum ansprechbar aber sehr schwach. Nach einem Telefonat mit der Tierärztin fuhren wir die 90 Killometer wieder zurück.
Zu unserer Erleichterung ging es ihr aber schon wieder ein wenig besser. Die bereits vorbereitete Infusion konnte ausbleiben. Wir hoffen, Morgen ist sie wieder auf dem Damm.
Jetzt haben wir uns in einem Campingplatz in der Nähe des ARVO PRÄT-CENTERS eingemietet – draussen regnet es und haben Quatsch gemacht… dieses
und dieses Foto entstand mit ein- und derselben Cameraposition. Oben im Selfiemodus, unten im Normalmodus – 2 Jugendliche spielen im Regen Volleyball, wir tun so als würden wir ein Selfie machen und fotografieren die Szene auf dem Spielfeld.
Heute wollten wir von der Insel, Hiumaa, wieder zurück aufs estnische Festland, mussten aber noch das wilde Kraut, das hier an den Küsten auf steinigen Böden wäschst, ausgiebig bestaunen.
Auch wollten wir uns nicht einen besonderen Ort am Wegesrand entgehenlassen – Hügel der Kreuze.
Und nach dem Einkauf im Supermarkt war die Mittagsfähre dann weg. Weil wir nicht mit der am Abend fahren wollten, haben wir uns einen Stellplatz am Meer gesucht und bleiben noch eine Nacht.
Nicht nur auf der Insel Hiiumaa findet man dieses wilde Kraut an den steinigen Stränden in Estland – wir haben es gekostet und es erinnert uns an das portugiesische Kraut, das langstielig wächst und den Winter überdauert.
Wenn man zum ersten Mal auf Hiiumaa ist, sollte man unbedingt den Kreuzberg (Ristimägi) aufsuchen. Es lebt nämlich bis zum heutigen Tag der Brauch, dass jeder, der zum ersten Mal dort vorbeigeht, zum Andenken an die Schweden, die im Jahr 1781 gezwungen wurden, auszuwandern, aus natürlichen Materialien ein Kreuz bastelt.
Draussen wird geschippelt und drinnen wird gekocht – je nach Windverhältnissen – manchmal auch umgekehrt.
Unser Nachtmahl haben wir mit Blick auf diese Kulisse genossen. Keine Welle weit und breit – die Ostsee lang ruhig und still in ihrem Bett.
Mit der letzten Fähre, um 20.00 Uhr, sind wir von der grössten Insel, Saaremaa, auf die Zweitgrösste, Hiiumaa, übergesetzt.
Es war schon fast dunkel als wir einen ausgeschilderten Stellplatz für Wohnmobile erreicht haben – in einiger Entfernung davon haben wir unser Lager aufgeschlagen.
Estland und seine Zäune… interessante Konstruktionen.
Ostseestrand auf der Insel Hiiumaa – rote Kieselsteine aber auch über weite Strecken nur Sand.
Das Naturschutzgebiet Koorunomme auf der Insel Saaremaa ist der Geheimtipp für Menschen die abseits des touristischen Trubels ausspannen wollen. Entlang der Nordküste gibt es wunderschöne und einsame Plätze direkt am Wasser. Einige davon sind auch mit einer gewissen Infrastruktur ausgestattet: Komposttoilette und Feuerplatz mit Grillmöglichkeit.
Sonnenaufgang über der Ostsee im Naturschutzgebiet Koorunomme auf der Insel Saaremaa
In diesem Gebiet findet man auch jede Menge kleinere und grössere Felsbrocken – liegengeblieben als die Gletscher der letzten Eiszeit schmolzen. Dieser 4,90 Meter, selten grosse, Brocken war versteckt im Wald nur zu finden, weil es ein Hinweisschild gab.
Christiane meint, meine Einträge seien zu technisch, zu männlich und würden zu sehr die Schattenseiten betonen.
Deshalb heute die bunte, die kreative Seite von Estland – immer noch auf der Insel Saaremaa.
Markt im Zentrum von Kuressaare (deutsch Arensburg). Angeboten wird neben Obst und Gemüse auch Handwerklichesaus der Region – Schnitzereien und Strickereien
Etwas ausserhalb vom Zentrum die typischen Strassenzüge der Wohngebiete – bunt und gepflegt
Ein Bushäusl, bunt bemalt am Wegesrand
Und noch Eines: Hier war ein wahrer Künstler am Werk
Unser Stellplatz für heute Nacht im Nord-Westen der Insel
Vor der estnischen Ostseeküste liegen nach amtlichen Angaben 2222 Inseln.
19 Inseln sind aber nur bewohnt.
Heute sind wir mit einer Fähre auf Muhu, der Drittgrössten, übergesetzt. Im Winter, wenn es tief genug gefroren ist, kann man die Insel über eine auf dem Eis markierte Trasse mit dem Auto erreichen.
Von Muhu ging es dann über einen kilometerlangen Damm auf die grösste estnische Insel, Saaremaa.
In einer Bucht haben wir einen schönen Stellplatz gefunden.
Auf einer Hauswand am Eingang eines Dorfes im Nord-Westen Estlands wurde ein Foto projeziert, das zeigt wie es vor 99 Jahren hier ausgesehen hat. Die meisten der Gebäude dieses Strassenzuges dürften noch vorhanden sein.
So wie dieses, einst stattliche Haus: Früher mit Holz vertäfelt, oder vermutlich ganz aus Holz gebaut, wurde es eines Tages mit Mörtel verputzt – dieser bröckelt jetzt, sowie die gesammte Struktur des Dorfes, des Landes und letztendlich ganz Europas und weltweit. Der Handel brachte den Wandel. In den Städten eröffnen grosse Läden – die kleinen Läden in den Dörfern machen dicht und die Häuser finden keine Weiternutzung.
Viele Gebäude auf dem Land verfallen. Vermutlich werden sie über Jahrzehnte nicht mehr genutzt und keiner fühlt sich offensichtlich verantwortlich sie abzureissen.
Möglicherweise liegt es auch an der aufwendigen Entsorgung der Dacheindeckung – hier wild abgelagert. Geschätzte 75% aller Gebäude im Baltikum sind mit Faserzementplatten (bekannt unter dem Markennamen, „Eternit“ – früher asbesthaltig) gedeckt. Neue Dächer oder Dachsanierungen werden jetzt mit Metall gemacht.
Uns scheint, Estland ist dünner besiedelt als Lettland und Litauen. Es scheint uns zudem, dass es mehr Niederschläge gibt – dementsprechend weniger Ackerbau, dafür mehr Wiesen und Wälder.
Neben ausgedehnten Laubwäldern gedeihen auch die Schilderwälder recht üppig.
Wir wollten für diese Nacht mal wieder auf einen Campingplatz. Wir haben nach langem Suchen und unglaublich freundlicher Unterstützung durch einige Einwohner des Dörfchens, Pikasilla, einen halb privaten Platz mit Duschgelegenheit an einem See angeboten bekommen.
Ein toller Anblick: Der Augustvollmond über der Flussmündung in Pikasilla
Lettland ist landschaftlich ähnlich wie Litauen. Der Ackerbau ist hauptsächlich von Getreideanbau geprägt. Es gibt mehr Wiesen und entsprechend Weidehaltung als in Litauen. Die Architektur ist ähnlich der im Nachbarland.
Noch nicht die Grenze überschritten, wird gleich eine Kurze Nachricht rausgelassen.
Vom 1. Januar bis zum 31. Dezember müssen Kraftfahrzeuge das Licht einschalten – so auch in Polen, Litauen und Estland
Cafes haben wir keine entdeckt – nur Gastwirtschaften, die von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet haben.
Nur die Fernstrassen sind geteert – alle Anderen sind gute Schotterpisten. In den Dörfern findet man aber auch geteerte Strassen.
Unser nächtliches Quartier hatten wir in einer Waldlichtung aufgeschlagen – dort haben wir diese seltsame Blume entdeckt. Zwei verschiedene Blüten an einem Stengel.
Nicht nur in Lettland, auch in Litauen sind die gepressten Heurundballen alle noch draussen auf der Wiese. Wir haben Tausende davon gesehen. Diese hier sehen noch verhältnismässig gut aus – die meisten waren schon ordentlich am vergammeln.
Wohnblöcke, wie so wohl unter dem Einfluss der UDSSR gebaut wurden. Neueren Datums dürften die zahlreichen, nachträglich angebrachten Edelstahlschornsteine sein. Gab es vormals keine Möglichkeit zu heizen?
In Malpils fanden wir direkt neben dem Stadtpark die städische Bilbliothek – wo es Internet gab.. Wir konnten uns prächtig mit der Angestellten verständigen, weil sie vor ca. 40 Jahren Deutsch in der Mittelschule gelernt hat.
Mittlerweile haben wir Estland erreicht und Dank einer Hotline-Beratung, unseres Internetanbieters, verstanden wie die SIM-Card in den einzelnen Ländern zu konfigurieren ist.
Hier aber erst noch mal einige Bilder von Litauen.
Litauen am Morgen. Routenplanung – wie geht es weiter? Wann und wohin?
Die typischen Häuer auf dem Land. Die meisten aus Holz gebaut, einige auch aus Stein.
All überall wird das, im Sommer getrocknete, Holz in die Schuppen gebracht.
Ein Stellplatz an einem See ist immer gut, vor allem für die körperliche Hygiene.
Nachdem Malaica diesen Fischschädel aus dem Gebüsch angeschleppt hatte, war uns nicht mehr so entspannt nach baden zu Mute.
Seit wir die Grenze zu Litauen überschritten haben funktioniert unsere EU-SIM-Card nicht mehr. Gut, dass es in den Cafes WIFI gibt.
Im Vergleich, zu dem was wir in Polen gesehen haben, gibt es in Litauen weniger Verkehr – ausser an der Grenze 🙂
Uns begegnet fast kein Maisanbau, viel Wiesen, Getreide- und Futteranbau. Rinder, Schafe und Ziegen stehen auf den Weiden. Da ein bisschen Kultur nicht schaden kann, besichtigen wir aktuell die Stadt Kėdainiai
Die Nacht an dem kleinen See war, bis auf Malaicas „Beschützungsgebell“, sehr ruhig.
2. Schlafplatz in Polen
Die Weiterfahrt, noch tiefer in das Gebiet der Masurischen Seenplatte hinein: Wie überall neue Fernstrassen und Autobahnen – aus Sicht der Natur mehr oder weniger unsensibel in die Landschaft hinein geschleudert. In regelmässigen Abständen wurden allerdings Grünbrücken gebaut um die Einschränkungen der Lebensräume des Wildes, die durch Verkehrswege zerschnitten wurden zu mildern.
Am Spätnachmittag fanden wir einen kleinen Campingplatz direkt am Ufer eines grösseren Sees und gingen erstmal baden – nachdem die Schwäne vorüber waren.
Wir sind gestern in Polen gelandet und haben die erste Nacht im Wald verbracht.
Wir haben zwar Internetzugang, können aber keine Fotos hochladen – irgend etwas scheint das zu blockieren. Vielleicht hat jemand eine Idee?
Hier das letzte Foto aus Berlin, vor unserer Abreise hochgeladen.
Ein seltener Moment, das extrem ruhige Wasser der Spree in Berlin – es war noch früh am Morgen und noch kein Schiffsverkehr.
Heute haben wir noch auf ein Paket gewartet – Morgen geht es nach Polen.
Dann wird die „Fritzbox“ unser ausschliessliches zu Hause – Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer…
Im Gegensatz zu dem Bett das gestern fertig geworden ist, wird es in dem mobilen Hochbett in der „Fritzbox“ eher beengt, dafür kuscheliger.