Die Sprache der Seele

Quarta, 26 de Dezembro 2018 – nachts ↓2º – tags ↓↑14º – Sonne, gelegentlich Bewölkung

In diesem Jahr haben wir keinen Weihnachtsbaum, da es in unserer Gegend keine Nadelbäume mehr gibt. Deshalb können wir auch kein Foto von „unserem Baum“ zeigen.
Dafür zeigen wir ein Bild von Wolf-Dieter Storl mit Weihnachtsbaum und seinem sehr interessanten Blick auf die Bräuche zur Weihnachtszeit – viel Spass beim Lesen.
Weiter unten haben wir noch ein Video eingebunden. Dort geht es um Äpfel.

„Der Weihnachtsbaum ist das Sichtbarmachen eines Urbildes, das wir in uns tragen. Es ist der alle Welten und Sphären verbindende Weltenbaum, den, auf ihre Weise, schon die Urvölker kannten; es ist der Schamanenbaum. Das Grün der Zweige stellt die ewige Lebenskraft dar – die, wie die Inder sagen, ebenso zum Sein gehört, wie das Bewusstsein. Die bunten Kugeln und Lichter mit denen der Baum geschmückt ist, versinnbildlichen die Sterne, die wiederum Ausdruck der kosmischen Seele, der Astralität (griechisch aster = „Stern“) sind.

Dieser Lebensbaum offenbart sich der meditativen Innenschau am Besten in der dunkelsten Jahreszeit, während der zwölf heiligen Nächte. In der stillen, heiligen Nacht der Sonnenwende – so imaginierte man das einst in unserem Kulturkreis – da kommt „vom Himmel hoch“ der göttliche Geist herab in unsere Welt und verkörpert sich am Fuße des Weltenbaumes. Die alten Völker Europas feierten das als die Wiedergeburt der Sonne, die Wiederkehr des lebensspendenden Lichtes.
Noch immer stellen viele die Weihnachtskrippe unter dem Lichterbaum auf. Das Christkind ist das Göttliche, das in uns, wie auch um uns lebt. Maria und Josef sind der weibliche und männliche Pol des Seins. Die einfachen Hirten stellen diejenigen Menschenseelen dar, die das wunderbare Geschehen in der Meditation schauen (Sie sind Symbol der Meditierenden; oder wie man es indisch sagen würde, der Bhakti-Yogis); die königlichen Weisen aus dem Morgenland, die die Sterne deuten können, symbolisieren einen anderen Weg, den Weg der Erkenntnis (Sie sind, vom indischen Standpunkt, Raja-Yogis). Und die Tiere im Stall, stehen für die Tierwesen überhaupt, denn das Heil ist für alle Wesen gedacht, nicht nur für die Menschen.
Auch der Adventskranz – der Ring aus Tannengrün, mit rotem Band umwunden und mit vier Kerzen gekrönt – gehört ebenfalls mit zu den Sonnwendmysterien. Das Grün ist das ewige Leben; die roten Bänder symbolisieren das Blut, dem Träger der Beseeltheit, und die vier Lichter sind, unter anderem, die vier Richtungen, die vier Jahres- und Tageszeiten (Morgen, Mittag, Abend und Mitternacht). Im Adventskalender ist ein sakrales Zeichen erhalten geblieben, das die Menschen schon seit der Steinzeit kannten: Der Kreis und das Kreuz. Die Indianer kennen dieses Symbol als das Medizinrad.

Wolf-Dieter Spörl, Weihnachtsbaum, Hirten, Könige, das Licht kommt zurück, Goladinha

Es gibt Menschen, die mit solchen Bildern und Symbolen wenig anfangen können, es hätte nichts mit der wissenschaftlichen Realität zu tun. Wie aber sollte man den inneren Sinn des Seins und unseres Daseins verstehen, wenn man nicht bunte Bilder, Mythen, Märchen und Symbole zu Hilfe nimmt? Diese Bilder sind die Sprache der Seele, und diese ist wahr.
Eine gesegnete Weihnachtszeit, Wolf-Dieter“

Ein Kommentar »

  1. Erwin Färber Said,

    Dezember 27, 2018 @ 10:54

    Hallo Ihr beiden,
    vielen Dank für die Arbeit des täglichen Einstellens dieser Seite—gut nachzuvollziehen, die Worte von Storl–ist es nicht so, daß wir Menschen mit all unserer “ MODERNE „–das Rad NICHT neu erfunden haben–ich sage NATUR RELIGION ist überall im Menschen auf aller Welt vorhanden—viele Grüße aus der Heimat—Erwin

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