Zahlen müssen alle

Seixta-feira, 21. de Julho 2017 – nachts ↑14 Grad, – tags ↑26 Grad, Sonne – etwas Wind

Hier, wie gestern angekündigt, die Zusammenfassung des Vortrags von Senhor Pedro, gehalten im CASA de CULTURA in Pedrogao Grande am 20.07.2017

Professor Pedro Bingre do Amaral leitete seinen Vortrag mit der Darstellung ein, wie sich klimatisch bedingt weltweit Zonen entwickelten die von feuerhemmenden oder feuerfördernden Pflanzen bzw. Bäumen besiedelt wurden. Interessant war auch der Hinweis, dass es in Coimbra, Zentral-Portugal, durchschnittlich mehr regnet als in manchen Städten in England. Allerdings regnet es in Zentralportugal im Sommer kaum.
In früheren Jahrhunderten war Portugal von Laubwäldern bedeckt. Durch den Schiffsbau kam es zur systematischen Abholzung. Die Hänge im Mittelgebirge Zentralportugals wurden als Weideflächen genutzt. Buschwerk, z.B. Erika, waren vorherrschend. Das war bis vor einigen Jahrzehnten noch der Fall. Dann kamen die Eukalyptusbäume !!! Und so wie die Pinien sind auch sie, im Falle eines Brandes, wahre Brandbomben. siehe auch Artikel der Frankfurter Allgemeinen vom 21.06.2017
Der Eukalyptus kam vor allem wegen seiner Rentabiliät. Bereits 8 Jahre nach der Pflanzung, kann bereits die erste „Ernte eingefahren“ werden. Holz, um Europa mit Papier zu versorgen.
Ein Problem, auf Alternativen (z.B. auf Laubbäume) zu setzen ist das portugiesische Erbrecht. Ländereien werden immer durch die Anzahl der Kinder weiter vererbt. Mittlerweile ist die durchschnittliche Waldfläche die ein/e Einzelne/r besitzt nur mehr 0,5 ha gross. Um diese Flächen rentabel zu bewirtschaften, bleibt nur die Pflanzung von Eukalyptus. Ein weiteres Phänomen ist die Unkenntnis der Behörden, wem welches Land gehört – von 40 % der Waldflächen kenne man nicht die Eigentümer.
Nur 2% des Waldes ist in Staatsbesitz – in Deutschland sind es über 30%.
Würde der portugiesische Staat in irgendeiner Form die Forstwirtschaft zur allgemeinen Aufgabe erklären, könnten wieder Laubwälder entstehen, die zwar nicht den sofortigen Profit versprechen, aber langfristig Land und Leute vor Feuersbrünsten bewahren würden. Denn eines ist klar: „Mit der Eukalyptus-Monokultur verdienen einige wenige schnelles Geld, die Schäden die sich daraus ergeben trägt aber die Allgemeinheit“

Eukawald, Maleica, spazieren gehen, Goladinha

Maleica

2 Comments »

  1. Rudi Said,

    Juli 22, 2017 @ 09:26

    …tja, wirtschaftliche Kurzsichtigkeit rächt sich überall – egal ob Wiese, Acker oder Wald – und in den „armen“ Ländern wie Portugal, Spanien, usw. ist das Gegensteuern sehr schwer. In Deutschland haben die Waldbesitzer – auch die staatlichen – längst umgedacht und die geschlagenen Fichtenwälder werden grösstenteils durch Laubbäume ersetzt – wobei dies bei vielen kleineren Waldbauern auch mal erzwungen werden musste.

  2. Zuza-li Said,

    Juli 22, 2017 @ 09:59

    Danke für die Zusammenfassung, dennoch brillant wäre, wenn Ändungsvorschläge erbracht würden. Das eine oder andere Vorgetragene wusste doch jeder, oder? Ich hoffe es bleibt nicht beim Bla Bla………

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