Segunda-feira, 31. de Julho 2017 – nachts ↑13 Grad, – tags ↓26 Grad, Sonne und Bewölkung
Am gegenüberliegenden Hang werden die, vom Brand verkohlten Stämme, gefällt, mit einem Greifer auf einen grossen Allrad-Truck verladen und abtransportiert.
Sabado, 29. de Julho 2017 – nachts ↑16 Grad, – tags ↓33 Grad, Sonne
Unser ehemaligen Feriengrundstück, Ribeiro Joaninho in Pedrogao Grande, wurde vom Brand weitgehendst verschont. Nur vom Südhang, bewachsen mit Pinien, sind ca. 2000 m² abgebrannt. Wir haben sie verkohlten Stämme bereits fällen lassen.
Leider wurde nicht, wie uns versprochen, sauber gemacht – die Äste liegen noch herum. Das sind beste Voraussetzungen um Brände zu beschleunigen und zu verbreiten.
Weiter unten im Tal, da wo es noch schön grün ist, liegen die zwei Häuser – wohlbehalten.
Seixta-feira, 28. de Julho 2017 – nachts ↑↓15 Grad, – tags ↓34 Grad, Sonne
Bei den Temperaturen der vergangenen Wochen sehnen wir uns nach dem kühlen Nass unseres Flüsschens. Seitdem ein Regenschauer vor drei Wochen die Asche des Brandes von den Hängen in den Fluss gespühlt hat, macht es keinen Spass mehr baden zu gehen – schwarzer Schlamm der aufgewirbelt wird wenn man ins Wasser geht.
Das sonst ausgesprochen klare Wasser ist auch deshalb getrübt, weil umgefallene Bäume die Strömung verlangsamen.
Quinta-feira, 27. de Julho 2017 – nachts ↑↓15 Grad, – tags ↑34 Grad, Sonne
Wir freuen uns über jedes GRÜN, das zurück kommt. Die fast 2 Meter grosse Yuccapalme vor unserem Gästebad wurde auch vom Feuer vernichtet. Wir hatten bei den Aufräumarbeiten den armdicken Stamm abgesägt.
Und freuen uns über die neuen Sprösslinge. KLICK AUF DAS BILD und die Freude steigert sich
Quarta-feira, 26. de Julho 2017 – nachts ↑15 Grad, – tags ↑↓33 Grad, Sonne
Möchte man in Deutschland ein Fahrzeug ohne entsprechende Dokumente abmelden ist das sicher nicht einfach. Mit einigen eidesstattlichen Erklärungen und entsprechenden Gebühren sollte das mit einem Behördengang aber erledigt sein.
Nicht so in Portugal. Die Versicherung für unsere beiden Motorräder konnten wir abmelden. Den Nachweis, dass wir die Eigentümer der Fahrzeuge sind, bekamen wir in einer Dienststelle beim Gericht in Figueiro dos Vinhos. Die Abmeldung bzw. Löschung der Registrierung kann nur über eine Identifizierung anhand der Fahrgestellnummer erfolgen. In Avelar, bei einem Autoverwerter, werden nun alle Fahrzeuge, die beim Brand am 17.07. zerstört wurden, gesammelt.
Die Polizei hat nun die Aufgabe die Identifizierung vorzunehmen.
Bei unseren Motorrädern konnte ich keine Ident-Nummer mehr ausfindig machen – zu gross war wohl die Hitzeeinwirkung.
Es bleibt spannend wie das weiter geht.
Unsere beiden Motorräder, bzw. das was von ihnen übrig geblieben ist, werden entsorgt.
Domingo, 23. de Julho 2017 – nachts ↑↓14 Grad, – tags ↑29Grad, Sonne– und Wind
In Bolo, bei Sr. Joao und seiner Frau Dina, in der Quinta da Nogueira trafen sich heute viele Freunde um inne zu halten. Nach einem gemeinsamen Trommeln gedachten wir der Brandopfer und deren Familienangehörigen- und auch der Natur, die von dem Desaster schwer getroffen wurde. Nach Einschätzung europäischer Beobachter wurden in den Tagen zw. 17. und 22. Juni 2017 mindestens 26.000 Hektar Wald zerstört – grösstenteils Eukalyptus- und Pinien-Monokulturen.
Wer nach vorne schauen möchte, muss inne halten und den Blick zurück wagen.
Seixta-feira, 21. de Julho 2017 – nachts ↑14 Grad, – tags ↑26 Grad, Sonne – etwas Wind
Hier, wie gestern angekündigt, die Zusammenfassung des Vortrags von Senhor Pedro, gehalten im CASA de CULTURA in Pedrogao Grande am 20.07.2017
Professor Pedro Bingre do Amaral leitete seinen Vortrag mit der Darstellung ein, wie sich klimatisch bedingt weltweit Zonen entwickelten die von feuerhemmenden oder feuerfördernden Pflanzen bzw. Bäumen besiedelt wurden. Interessant war auch der Hinweis, dass es in Coimbra, Zentral-Portugal, durchschnittlich mehr regnet als in manchen Städten in England. Allerdings regnet es in Zentralportugal im Sommer kaum.
In früheren Jahrhunderten war Portugal von Laubwäldern bedeckt. Durch den Schiffsbau kam es zur systematischen Abholzung. Die Hänge im Mittelgebirge Zentralportugals wurden als Weideflächen genutzt. Buschwerk, z.B. Erika, waren vorherrschend. Das war bis vor einigen Jahrzehnten noch der Fall. Dann kamen die
Quinta-feira, 20. de Julho 2017 – nachts ↓13 Grad, – tags ↓25 Grad, Sonne, aber auch Bewölkung
In Pedrogao Grande war heute ein Vortrag der Universität Coimbra.
Thema: Folgen forstwirtschaftlicher Monokulturen – u.a. Waldbrand
Der Forstingenieur und Professor Pedro Bingre do Amaral erläuterte in einem brilliant fundierten Vortrag die ökologischen Folgen forstwirtschaftlicher Monokultur.
Eine Zusammenfassung werden wir Morgen veröffentlichen.
Quarta-feira, 19. de Julho 2017 – nachts ↓↑14 Grad, – tags ↓26 Grad, Sonne, aber auch Bewölkung und phasenweise etwas Nieselregen.
Insgesammt 4 Gasflaschen waren während des Brandes (am 17.06.2017) den Flammen ausgesetzt.
Eine im Wohnwagen, eine im Haus, eine in der Werkstatt und eine im Gästebad.
Keine davon ist explodiert. Bei zweien ist das Ventil geschmolzen und das Gas ausgeströmt.
Zwei Gasflaschen waren teilweise noch gefüllt – und blieben es.
Zwei leere Gasflaschen haben wir heute gegen zwei neue und gefüllte getauscht – nur eine mussten wir bezahlen. MUITO OBRIGADO
Terca-feira, 18. de Julho 2017 – nachts ↓↑14 Grad, – tags ↓↓27 Grad, Sonne
So mancher Laubbaum, der vom Feuer vor 4 Wochen geschädigt wurde, verfärbt sein Blätterkleid in Rottöne. Man könnte denken es ist Herbst – wäre da nicht der Wein, der frische, saftige und grüne Blätter hat spriessen lassen.
Mitten im Sommer zeigt sich unser Tal in einem Herbstkleid
Zur gleichen Zeit und am selben Ort, so wie gestern, sind wir auch heute auf der Serra mit Maleica spazieren gegangen – statt eines Sonnenuntergangs bot sich uns ein nebeliges Schauspiel.
Segunda-feira, 17. de Julho 2017 – nachts ↓↑14 Grad, – tags ↓32 Grad, Sonne
Vor genau einem Monat war der grosse Brand in unserer Gegend. Trotzdem sich da und dort bereits ein zartes Grün zeigt, leben wir nach wie vor in einer grau-schwarzen Wüstenlandschaft.
Unser Wunsch, wieder mal was Grünes zu sehen zu wollen, hat uns in die brandverschonte Serra fahren lassen. Dort haben wir einen beeindruckenden Sonnenuntergang erlebt.
Auf dem Rückweg, bereits in der Dämmerung, sind wir zwei halbwüchsigen Wildsauen begegnet – die recht verloren wirken, auf der Suche nach Futter in trostloser Umgebung.
Domingo, 16. de Julho 2017 – nachts ↓14 Grad, – tags ↓35 Grad, Sonne
Heute hat uns eine 9-köpfige Abordnung des ROTEN KREUZes aus dem Norden Portugals besucht – lauter junge Leute. Sie erkundigten, was wir am dringsten benötigen. Wir haben uns für Wasser entschieden, da uns angeraten wurde, das Wasser unserer Quelle im Moment nicht zu trinken – der Asche wegen, die in den Boden geschwemmt wurde.
Die Helfer waren so angetan von unseren, derzeit, fünf Hunden, dass sie am Nachmittag ein weiteres mal kamen um uns auch mit Hundefutter einzudecken.
Immer wieder sehr herzliche Begegnungen mit den Menschen hier.
Sabado, 15. de Julho 2017 – nachts ↑↓15 Grad, – tags ↓38 Grad, Sonne
Einige Laubbäume beginnen jetzt, 4 Wochen nach dem Brand, wieder auszutreiben. Nicht die Obstbäume, aber Weiden und Eichen. In all dieser depressiven schwarz-grau-braunen Umgebung ist das ein ein willkommener Hoffnungsschimmer.
rechts untern im Bild ist das Gerippe unseres Wohnwagens zu erkennen
und hier der Wohnwagen in Grossaufnahme – der Anblick ist für uns immer noch schwierig zu ertragen.
Seixta-feira, 14. de Julho 2017 – nachts ↑↓15 Grad, – tags ↑39 Grad, Sonne
Heute gegen Abend kamen über ein Duzend Helfer mit 6 Autos aus Lissabon, Algarve und Alentejo.
Leider hatte ich keinen Fotoapparat zur Hand um die berührende Szene einzufangen.
Diese Freundlichkeit und Herzlichkeit ist fast unglaublich.
Eine Frau sagte: „Thank you that you live here“
Die Einheimischen sind dankbar, dass wir die alte Kultur, in Form von Land und Gebäuden wiederbeleben und erhalten. Und vor allem jetzt, nach dem Brand nicht aufgeben.
Die freiwilligen Helfer versorgten uns u.a. mit Gemüse, Brot, Obst, Nudeln…… Rosmarinpflanzen, Gemüse und Blumensamen… und Hunde- und Katzenfutter.
Quinta-feira, 13. de Julho 2017 – nachts ↑15 Grad, – tags ↑38 Grad, Sonne
Heute war der letzte Tag dieser Equipa. Herzlichen Dank für die tatkräftige Unterstützung der letzten 5 Tage.
Wir haben unser Wohnhaus ausgeräumt einen Giebel abgebrochen, das Gäste-Badehaus platt gemacht und im Haupthaus im Untergeschoss die Werkstatt weitestgehend ausgeräumt.
Terca-feira, 10. de Julho 2017 – nachts ↑↓14 Grad, – tags ↑32 Grad, Sonne
Im Mai 2010 hatten wir ein Gästebadehaus errichtet.
Durch die Hitze des Brandes werden die Mörtelverbindungen
der Mauern so sehr geschädigt, dass sie statisch keinen Halt mehr bieten.
Es bleibt nur der Abriss. 🙁
Segunda-feira, 10. de Julho 2017 – nachts ↑↓14 Grad, – tags ↑30Grad, Sonne
Die Wohn-Gebäude sind vom Brand schwer geschädigt – vor allem unser Wohnhaus, das mit Ziegel gebaut wurde. Wir haben heute mit dem Teilabriss begonnen.
Domingo, 09. de Julho 2017 – nachts ↑14 Grad, – tags ↑27 Grad, vormittags diesig, danach Sonne
Wir beginnen mit dem Säubern der ausgebrannten Häuser. Wir trennen den Schutt.
Sortenreiner deponierbarer Bauschutt, Metall, Elektroleitungen und Kunsstoff.
Seixta-feira, 07. de Julho 2017 – nachts ↓14 Grad, – tags ↓23 Grad, Sonne
Sukkulenten bieten Eidechsen, aufgrund ihrer abwehrenden Stacheln, optimalen Schutz.
Diese Eidechse hatte vor kurzem wohl eine lebensbedrohliche Erfahrung gemacht.
Ganz deutlich ist erkennbar, dass sie sich von ihrem Schwanz getrennt hat.
Es beginnt auch schon ein neuer nachzuwachsen.
Wir nehmen uns das für den Wiederaufbau von Goladinha als Beispiel.
Segunda-feira, 03. de Julho 2017 – nachts ↑15 Grad, – tags ↑34 Grad, Sonne
Die schrecklichen Ereignisse wirken nach – auch bei uns. Wir haben aber keine Angehörigen verloren, wie viele in den Dörfern zwischen Pedrogao Grande und Castanheira de Pera.
Über 60 Menschen kamen in den Flammen um – sehr viele in ihren Autos.
„Teer drüber“ und weiter so? Weiter diese Art von Forstwirtschaft? Treffend hat es ein Permakultur-Spezialist formuliert: „Nicht der Wald hat gebrannt – es gibt nämlich gar keinen! Die Eukalyptusplantagen haben gebrannt….aber der Eukalyptus ist unschuldig!!!! Der Mensch muss das verantworten“ In der Hoffnung es möge sich was ändern.
Sabado, 01. de Julho 2017 – nachts ↓10 Grad, – tags ↑26 Grad, Sonne und sehr windig
Auch unser Container, indem wir allerlei Möbel und Baumaterialien gelagert hatten, ist abgebrannt.
Einer der ehemaligen Eigentümer von Goladinha, in dessen Waldstück der Container seit 9 Jahren steht, hat uns angeboten ihn zu entsorgen. Das Altmetall kann er noch verkaufen.
Danke für die Hilfe – wenn auch Du/Sie einen Beitrag leisten magst/möchtest – es gibt die Möglichkeit direkt über PAYPAL zu spenden… rechts oben in der Navigationsleiste.