Jeden Tag ein Foto

September  2010

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Donnerstag 30.09.2010 - nachts 13, tags 27  Grad,  Sonne

 

September-Rätsel

Die deutsche Post ist gelb.
Die portugiesische Post ist rot.
Das letzte Rätsel im August war grün.
Das hier, das September-Räsel ist blau.

Damit ist das Rätsel  aber noch nicht gelöst.

Also was ist das?



Foto + Text: Walter

Mittwoch 29.09.2010 - nachts 3, tags 28  Grad,  Sonne

Escudo

Die Währung Escudo wurde von den Portugiesen seit 1914 gebraucht und löste den zuvor über mehrere Jahrhunderte benutzten Real ab.
Vor der Einführung des Euro, am 01. Januar 2002, war die Umrechnung zur DM nicht so schwer, da 1 Escudo ziemlich genau 1 Pfennig war. 
In Deutschland ist die DM verschwunden. Nicht so in Portugal der Escudo. Auf jeder Rechnung und auf jedem Einkaufszettel wird der Endbetrag auch noch in Escudos ausgewiesen - Beispiel: der Einkaufszettel im Bild. 17,28 € = 3464,33 Escudos, was rundgerechnet ca. 34,50 DM gewesen wären.
Interessant wäre jetzt noch, was die Summe in Real ausgemacht hätte.

Wäre diese Praktik der Ausweisung der alten Währung auch in Deutschland noch üblich, würde das die Menschen, die der Verschwörungstheorie glauben schenken, dass der Euro in Deutschland wieder abgeschafft wird und die DM wieder eingeführt wird, Wasser auf ihre Mühlen giessen.
Wer weiss wie es tatsächlich wird. Das ewige Leben hat jedenfalls keine Währung.

Foto + Text: Walter

Dienstag 28.09.2010 - nachts 3, tags 28  Grad,  Sonne

Rote Post

Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Post gelb ist, ist sie hier in Portugal rot.
Und heute kam die rote Post. Es ist nicht das erste mal, dass sie Post aus Deutschland brachte. Und es kam auch schon Post aus Tschechien und schon oft aus Österreich, aus Italien... und Spanien glaub ich.
Das besondere war heute, dass das Päckchen für unseren Postkasten zu gross war. Die freundliche Frau von der roten Post hat dann einfach mal die Hupe ihres roten Postautos gedrückt und gewartet - was passiert. Ich bin dann gleich vorgesaust und hab das Päckchen in Empfang genommen. 
Sie wollte dann noch wissen, wo denn Goladinha genau sei. Ich hab ihr gesagt, es sei das letzte Haus. Vielleicht fährt sie das nächste mal, wenn wieder "grosse" Post kommt, bis zu unserem Haus - und hupt dort.

Foto + Text: Walter

Montag 27.09.2010 - nachts 3, tags 26  Grad,  Sonne

Es ist nicht alle Tage Sommer

In Ermangelung einer "richtigen " Küche, war unsere Sommerküche auch im letzen Winter unsere einzige Küche. Das war zum Teil ungemütlich - vor allem früh am Morgen, bei Minusgraden beim zubereiten des Frühstücks.  Das geht schon mal - das verbuchen wir unter: "Unsere Erfahrungen im ersten Portugaljahr"
  
Im Bild also unsere Sommerküche. Wie der Name schon sagt, ist es eine Küche, die im Sommer benutzt wird. Das hat damit zu tun, dass dieser Raum keine Türe und keine Fenster hat und somit für sommerliches Klima geradezu genial ist. 
Damit ist jetzt aber Schluss! Nachdem nachts das Thermometer die letzten drei Tage linear um jeweils ein Grad gefallen ist - letzte Nacht hatte es nur noch drei Grad, habe ich bereits Fenster in die grosse Lichtöffnung auf der Süd-West-Seite eingesetzt. Und eine Tür werde ich auch noch auftreiben und einbauen bevor uns das Wasser im Teekessel wieder einfriert.
Über die tagsüber 26 Grad freuen wir uns und sind dankbar dafür.

Foto + Text: Walter


Sonntag 26.09.2010 - nachts 4, tags 27  Grad,  Sonne

 

 

 

 

 

Trinkwasser

Wie und nach welchen Richtlinien und Grenzwerten die Qualität des Trinkwassers beschaffen sein muss, damit es der menschlichen Gesundheit nicht schadet, also dem Menschen zuträglich ist, legt die EU in ihren Richtlinien zur Trinkwasserverordnung fest. 
Um also ein Wasser als Trinkwasser deklarieren zu können, muss es regelmässig untersucht werden. Das ist aufwendig und teuer!
Einfacher ist, die Verantwortlichen deklarieren das "sprudelnde Nass" als "ungeeignet für den (menschlichen) Konsum" - siehe Fotos aus Figereiro dos Vinhos
Das ist verständlich - will man doch auf Nummer sicher gehen!
Auf Nummer sicher gehen heisst aber auch, dass das Trinkwasser, das als "Stadtwasser", als das Wasser, das aus der Leitung kommt, automatisch und oft prophylaktisch mit Chlor angereichert wird.
Dass der Chlorzusatz dem Menschschlichem zuträglich sein soll ist wiederum auch mehr als umstritten. Nicht aber in den Richtlinien der EU! Leider!

Auf knifflige Fragen eine adäquate Antwort zu finden, pflegte unsere alte, vom Leben weise gewordene Nachbarin auf der Monheimer Alb, in Bayern stets zu antworten: "Machs anders?" Genau, liebe Erika das tun wir! Wir werden unser eigenes Quellwasser trinken - nicht ohne aber dieses gelegentlich einer Trinkwasseranalyse zu unterziehen.  Und falls die mal negativ ausfallen sollte...  hängen wir auch so ein Schild auf.. AGUA IMPROPRIA PARA CONSUMO.
Gechlort wird jedenfalls nicht! Niemals!!!

 


Foto + Text: Walter

Samstag 25.09.2010 - nachts 5, tags 25  Grad,  Sonne

 

 

 

 

Gato malhado - getigerte katze

Den ganzen Tag schon hatte ich Besuch von einer neugierigen Katze. Besonders interessant fand sie meine Werkstatt. Jeden Winkel untersuchte sie - wahrscheinlich roch sie, was ich nur ahnen kann... Mäuse!
Auch draussen schien sie an allem interessiert zu sein, was Goladinha so zu bieten hat. Nur jetzt am Abend, als es zum Fototermin kam, wurde sie plötzlich scheu und unsicher... und weg war sie!


Foto + Text: Walter

Freitag 24.09.2010 - nachts 8, tags 25  Grad,  Sonne, nachmiittags teils bewölkt

Mammutjagd

Die Jagd war erfolgreich. Senhor Beppo (wer es noch nicht weiss, so heisst unser Bagger) hat das Mammut fest im Würgegriff. Seine Haut wird abgezogen - daraus werden Trommeln gebaut. Das Tier wird zerlegt, das Fleisch getrocknet und die Knochen werden verbuddelt.

Ganz so archaisch und blutrünstig war es nun auch wieder nicht.
Der Baum war bereits seit bestimmt zwei Jahren tot. Eine gute Gelegenheit noch schnell vor dem Winter gutes, trockenes  Brennholz einzufahren. 
Solche Beute, wie diese Akazie, liegen kreuz und quer zahllos entlang unseres Flüsschens. Das Problem ist nur, dass diese Schätze meist total von Brombeeren überwuchert sind und somit kaum zugänglich.
Aber mit Senhor Beppo ist es eben kein Problem - er zieht sie einfach raus "und der Käse ist gebissen".

Waidmannsdank!

Foto + Text: Walter

Donnerstag 23.09.2010 - nachts 11, tags 26  Grad,  Sonne, nachmiittags meist bewölkt


Alles im Lot - offizieller Herbstanfang!

Heute früh um 05:09 MESZ stand die Sonne genau senkrecht über dem Erdäquator - sozusagen genau lotrecht. 
Tag und Nacht sind in diesem Moment gleich lang. Überall auf der ganzen Erde! Bei uns (nördliche Halbkugel) werden nun die Tage kürzer und die Nächte länger - bis Weihnachten. Auf der Südhalbkugel fängt der Frühling an - hier werden die Tage länger und die Nächte kürzer - bis Weihnachten. 

Das Symbol YIN+YANG, das aus der chinesischen Philosophie stammt, entspricht genau diesem Prinzip des Gegensätzlichen. - schwarz und weiss, gut und böse, Tag und Nacht, auf und ab...
Mal überwiegt das eine, mal das andere - letztendlich findet sich jedoch immer der Ausgleich.

Text: Walter

Mittwoch 22.09.2010 - nachts 10, tags 29  Grad,  Sonne, nachmiittags teils bewölkt

Schrecken ohne Heu

Heuschrecken, wie ihr Name schon andeutet, verbreiten gelegentlich Schrecken - aber nur, wenn sie sich zu grossen Schwärmen zusammenrotten können sie für die Ernte einer Region zur Katastophe werden.
Der ehemalige SPD-Vorsitzende Müntefering hat vor ein paar Jahren, noch vor der sog. Finanzkrise, "anonyme Anleger", die sich u.a. mit Hedgefonds kurzfristige Gewinne erhoffen, auch als Heuschrecken bezeichnet.
Hier bei uns in Goladinha kam es bisher zu keinerlei dramatischen Auftritten dieser Spezies - auch nicht im übertragenem Sinn. 
Heute hatte sich in unserer Sommerküche ein grasgrünes Exemplar verirrt - siehe Foto. Offensichtlich war es nur an einem vertrockneten Blütenstängel interessiert
, der vielleicht leckere Samen enthalten hat.
Es sei ihr/ihm vergönnt.

Foto + Text: Walter

Dienstag 21.09.2010 - nachts 7, tags 28  Grad,  Sonne

Bauarbeiten

In Portugal leben und/oder arbeiten relativ viele Afrikaner. Meistens Bürger aus den alten Kolonien und deswegen in der Regel perfekt portugiesisch sprechend. Sie kommen aus Mosambik, Angola, Guinea-Bissau und den Kapverden.
Anzutreffen sind sie fast ausschliesslich auf dem Bau - vornehmlich dem Strassenbau. 
In Tomar, einer historischen Stadt mit einer grossen gut erhaltenen Templerburg, ist mir so eine equipa construçao begegnet. Ich habe sie eine Weile beobachtet und bemerkt, dass sie sich über einen ihrer Kollegen (Bildmitte, rechts) amüsiert haben, weil dieser den Umgang mit Zementmörtel erst im Begriff war zu erlernen.


Montag 20.09.2010 - nachts 9, tags 26  Grad,  Sonne - teilsbewölkt

Blaumachen

Wikipedia: In einer von der Sprachwissenschaft nicht vertretenen Erklärungsweise wird angenommen, die Redewendung wäre aus der Praxis des Färberwesens entstanden, speziell der Indigo- oder Waidfärber, die die gefärbten Stoffe in einer letzten Phase des Färbevorgangs an der Luft trocknen lassen, wobei erst in dieser Phase durch Oxidation die blaue Färbung entsteht. Weil die Blaufärber in dieser Phase mit der Arbeit pausiert hätten, wäre aus dem technischen Vorgang des Blaumachens ein allgemeinsprachlicher Ausdruck für „Nichtstun“ entstanden, und auch der Ausdruck Blauer Montag soll hieraus abzuleiten sein, weil der Montag der übliche Tag für diese Phase des Blaufärbens gewesen sei.

Mir kam noch eine, sprachwissenschaftlich sicher ebenso unhaltbare, Version zu Ohren.
Die Färber mussten für die Blaufärbung der Stoffe alkoholische Mittel für die Oxidation einsetzen, was regelmässig dazu führte, dass die Arbeiter total betrunken wurden und deshalb am nächsten Tag nicht zur Arbeit erscheinen konnten.
Ich habe unbeachtet all dieser Spekulationen unser Fenster blau gemacht, damit es für die kommende, winterliche, Regenzeit ordentlich geschützt ist.

Foto: Axel   -   Text: Walter

Sonntag 19.09.2010 - nachts 9, tags 27  Grad,  Sonne 

Eidechsen
Wikipedia: Die meisten Arten sind kleine, schlanke, agile, bodenbewohnende Tiere. Die Spanne der Gesamtlänge reicht von 12 bis 90 cm, wobei kleinere Formen vorherrschen. Vier je fünfzehige Gliedmaßen sind ebenso stets gut ausgebildet wie ein sehr langer Schwanz. Anders als bei anderen Echsen fehlen Haftzehen, Kehlsäcke oder Rückenkämme.

Ob sich der Name für diese quirrligen Tiere aus aus der Tatsache heraus, dass diese Echsen Eier legen entwickelt haben mag?
Bei uns in Goladinha treffen wir auch auf eine Vielzahl von verschiedenen "Typen" dieser Spezies. Grössere, als ca. 25 cm grosse, sind uns allerdings noch nicht begegnet.

Foto: Axel   -   Text: Walter
Samstag 18.09.2010 - nachts 10, tags 26  Grad, überwiegend Sonne 

 

 

 

 



Schweben

Die Schaukel über dem Bach ist fertig

Freitag 17.09.2010 - nachts 11, tags nach Auklarung 27  Grad, überwiegend Sonne 


Totes Holz - Deadwood

In der Personalwirtschaft, engl. Human Ressource Management, werden unmotivierte Mitarbeiter als Deadwood bezeichnet. Diese haben einen schlechten Einfuss auf die übrigen, motivierten Mitarbeiter. Deshalb sollte es Ziel eines jeden Unternehmens sein, möglichst wenig Deadwoods zu haben - so die gängige Meinung...!?

Vielerlei Gründe führen zu unmotiviertem Verhalten der ArbeitnehmerInnen. Es sieht aber so aus, als würde das Human Ressource Management Gründe und Ursachen nicht in der Verantwortung der Betriebsleitung oder des Betriebsklimas vermuten. Einzig dem Arbeitnehmer scheint es angelastet zu werden. 

Wir in Goladinha fragen uns, wenn wir Totem Holz begegnen nicht nach der persönlichen Motivation des kranken oder toten Baumes.
Vielmehr versuchen wir zu ergründen, welche äusseren Einflüsse dazu geführt haben mögen, dass der Baum nicht mehr lebt um weiterhin Früchte zu tragen.
Einige Erklärungen, die wir bisher gefunden haben sind: Falscher Standort, Mechanische Verletzungen, Wassermangel, Lichtmangel durch Verdrängung und Überwucherung - also Konkurrenz und Mobbing. 

Foto: Axel - Text: Walter

 

Und tatsächlich heute Morgen - Nebel im Tal

Herbsttag                             R.M. Rilke             

Herr, es ist Zeit, der Sommer war sehr groß.
Leg Deinen Schatten auf die Sonnenuhren
Und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
Gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
Dränge sie zur Vollendung hin und jage
Die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr;
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
Und wird in den Alleen hin und her
Unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Mittwoch 15.09.2010 - nachts 12, tags 23  Grad, Sonne und Bewölkung wechseln sich ab

Parasol - siehe wikipedia >>>

Der erste Parasolpilz in diesem Jahr. Unten auf den grossen Terrassen, die reich beschattet und daher relativ feucht sind , gedeihen eine Reihe von Pilzen. Der Parasol zeigt sich als Erster - er ist die Vorhut der Pilzsaison. Obwohl uns diese durchaus willkommen ist blicken wir wehmütig auf den scheidenden Sommer.
 
Heute Vormittag wurde es plötzlich ganz laut im Tal. Zu hören war eine starke Luftströmung, die deutlich sichtbar an den hohen Bäumen ringsum auf den Höhen der Bergrücken zu beobachten war.
Es war fast ein wenig unheimlich.
Nach ein paar Minuten fiel diese kalte Luftströmung ins Tal und uns wurde plötzlich klar, wie aus heiterem Himmel, dass der Sommer vorbei ist. 
Und tatsächlich erreichte das Thermometer heute noch noch 23 Grad - im Gegensatz zu den gestrigen 37 Grad.
Für die kommenden Tage sind auch schon vereinzelt leichte Regenfälle angesagt.
Der Sommer war sehr gross...

Foto und Text: Walter

Dienstag 14.09.2010 - nachts 11, tags 37  Grad, Sonne, da und dort ein Wölkchen

 


Fussabdruck

Axel hat heute offiziell seine Fussabdrücke hinterlassen. Symbolisch sind somit seine Spuren, die er auf Goladinha hinterlassen hat, dokumentiert. 
Da fällt mir ein Zitat von Antoine de Saint Exupery ein - das da lautet:

Geh Wege, die noch niemand ging, 
damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub .

Foto und Text: Walter

Montag 13.09.2010 - nachts 10, tags 35  Grad, Sonne


Matomann

Ein Matomann ist ein Mann, der Matu schneidet.
Mato ist in Portugal alles, was nicht von des Menschen Wille angebaut oder angepflanzt wurde.
Die wörtliche Übersetzung von Mato ist Busch. Gemeint sind in erster Linie: Die wildwachsenden meterlangen, in allen Richtungen wuchernden Brombeeren und die bis zu zwei Meter hohen Erika (Heidekraut)
Würde man nun Matomann wörtlich übersetzen, käme Buschmann raus. Das würde zu Missverständnissen führen. Das lassen wir.

Der moderne Matomann hat eine Matomac - eine Motorsense.
Hier im Bild ist ein besonders entschlossener, eifrig-emsiger Matomann zu sehen.
Das ist kein Wunder, weil man kann süchtig werden nach Limpeza - nach Reinigung, hier speziell Landputz.
Wer es nicht glaubt ist herzlich eingeladen es selbst zu testen.

Im Übrigen es gibt auch Matofrauen.

Foto und Text: Walter

Sonntag 12.09.2010 - nachts 8, tags 33  Grad, Sonne


Über dem Bach

Heute haben wir eine Idee verwirklicht, die mir schon lange im Kopf herumschwirrt - eine Schaukel über dem Bach mit möglichst langem Pendel. 
Am geeignetsten erschien uns ein Baum, der ziemlich schiefgewachsen ist und sich dann sogar waagreecht in gut sechs Metern Höhe über das Flussbett neigt. Störende Äste, die am Ende schon abgebrochen waren und teilweise schon dürr sind, mussten entfernt werden. Zudem sollte der oberste Kronenteil entfernt werden um den Stamm vom Gewicht her zu entlasten.
Beherzt gingen wir ans Werk.
Mit der Leiter ging es erst nach oben und dann immer dem Stamm entlang in Richtung Krone. Da wir keine Einhandmotorsäge zur Verfügung haben, musste mit der Hand gesägt werden. 
In schwindelnder Höhe, auf dem Stamm sitzend - eine schweisstreibende Arbeit.
Als ich nach getaner Arbeit wieder festen Boden unter meinen Füssen spürte, war ich froh, dass alles gut gegangen war.

Der Anbringung einer Schaukel steht, hängt und wächst nun nichts mehr im Wege.

 

Foto: Axel
Text: Walter


Samstag 11.09.2010 - nachts 9, tags 34  Grad, Sonne


Eingriff

Heute, nach kaum 5 Milliarden Jahren erdgeschichtlicher Vergangenheit, ist es uns gelungen einen Fahrweg vom mittleren Wohnhaus hinunter auf die grosse Flussterrasse zu bewerkstelligen. 
Ein grossser Eingriff in die Kulturlandschaft des Tales. 
Zwei Terrassenmauern mussten durchbrochen werden und dutzende von Kubikmetern Erde wurden bewegt.
Was in früheren Zeiten, als dieses Kulturland von Hand angelegt wurde, sicher Tage gedauert hätte und mehrere Menschen beschäftigt hätte, war von unserem Bagger - Senhor Beppo - in wenigen Stunden erledigt.
Notwendig ist diese Massnahme um mit Maschinen, Geräten und Fahrzeugen die völlig verwilderte Uferzone zu säubern, nutzen und pflegen zu können  

Foto: Axel - Text: Walter
Freitag 10.09.2010 - nachts 8, tags 34  Grad, Sonne

 

A Memoria de - Im Gedenken an

Portugiesische Friedhöfe ähneln denen anderer südländischer Länder. Die Grabstätten sind meistens mit Natursteinplatten verschlossen. Offene Erde ist fast an keinem Grab zu sehen. Was vermutlich daran liegt, dass mit Blumen angepflanzte Grabstätten im Sommer, aufgrund der Hitze, viel zu intensiv in der Pflege wären. So sind es in der Regel die Kunststoffblumen die auf den Ruhestätten für eine würdige Atmosphäre sorgen.

Dieser Friedhof hier in Campelo, unserer "Heimatgemeinde", wurde an einem steilen Westhang angelegt. Ebene Flächen sind in den Dörfern der Serra nur mit hohem technischem Aufwand zu errichten.

Foto und Text: Walter



Foto und Text:  Walter
Donnnerstag 09.09.2010 - nachts 7, tags 29  Grad, Sonne


Gondel

Das romantische Venedig  hat mit Lissabon einige Gemeinsamkeiten. Beide Städte liegen am Meer, wobei Venedig bekannterweise eher im Meer liegt und dort zu versinken droht. 
In Venedig kann man sich mit einer Gondel auf dem Meer, bzw. über die Kanäle schippern lassen. Lissabon dagegen scheint schon fortschrittlicher zu sein - hier berühren die Gondeln das Wasser garnicht mehr - sie schweben über das Wasser. Der Personaleinsatz ist auch deutlich geringer. In Venedig braucht es pro Gondel einen Gondoliero - in Lisboa ist für ca. 40 Gondeln nur mehr eine Arbeitskraft nötig.

Das Bild zeigt: Das für die EXPO 1998 errichtete Gelände mit vielerlei erlebnisreichen Einrichtungen. U.a. ein riesiges, ins Meer gebautes Aquarium, indem sich allerlei Meeresbewohner durch dicke Glasscheiben hindurch beobachten lassen.
Im Hintergrund zu sehen die Brücke VASCO DA GAMA, die den Fluss TEJO überspannt und mit einer Länge von über 17 Km, eine der längsten der Welt ist.

Mittwoch 08.09.2010 - nachts 12, tags 26  Grad, Sonne, teilweise Bewölkung

 

Go West

Als letzten Programmpunkt des Blitzbesuches von Mutter und Bruder - der westlichste Rand Europas. Die Westküste des Atlantiks.
Da die Badesaison am 31. August endet und deshalb ab 01. September kein Bademeister mehr zur Bewachung des Strandes anwesend ist, haben wir uns auch nicht in die tosenden Wellen gewagt. Stattdessen eine stille Meditation mit festem Blick in Richtung Amerika.

Danke für Euren Besuch, guten Flug und bis zum nächsten Mal.

Foto und Text: Walter

Dienstag 07.09.2010 - nachts 12, tags 22  Grad, Bewölkung, wenig Sonne, 
                                                                      mehrmals leichte Regenfälle 

 

Pilgerer

Pilgerer nehmen einen weiten, oft beschwerlichen Weg auf sich - zu Orten, an denen verheissungsvolles geschehen ist - wie hier in Fátima, der Ort der Hoffnung und des Friedens.
Und tatsächlich strahlt dieser Wallfahrtsort im besonderen Masse Frieden aus.

Kerzenopfer als Bitte um Linderung für die kranken Verwandten und Kerzenopfer als Dank für die gesunden Verwandten.  Und eine Kerze wurde noch nicht angezündet - für das Kind, das als nächstes in die Verwandtschaft hinein geboren wird.


Foto:Christiane 
Text: Walter

Montag 06.09.2010 - nachts 10, tags 28  Grad, Sonne, gegen Abend zunehmende  
                                                                   Bevölkung und beginnender Regen



Früh sammelt...

Das Brennholz sollte längst gemacht und trocken im Schuppen verwahrt sein. 
Zum Anheizen des Kaminholzes eignen sich hervorragend Pinienzapfen, wie sie in den Wäldern massenweise herumliegen. Es empfliehlt sich die diesjährigen Zapfen zu sammeln - die jügste Generation. Diese enthalten noch sehr viel Harz und lassen sich deshalb ohne weitere "Brandbeschleuniger" nur mittels eines Streichholzes entfachten. 

Spätestens Anfang September, vor den ersten Regenfällen nach dem heissen Sommer, sollten auch die Pinienzapfen im Trockenen gebunkert sein. 

...wer im Winter anheizen möchte.


Foto und Text: Walter

Sonntag 05.09.2010 - nachts 7, tags 32  Grad, Sonne

Goladinhas Tierleben

Reptilienmäßig ist hier echt was los. Neben den tagsüber sich zahlreich zeigenden Fröschen am Fluß, gehören Krötenwanderungen auf Goladinha zum nächtlicher Standardprogramm. Insbesondere ungeschulten Gästen wird empfohlen, auf's Klo mit Taschenlampe zu wandeln, so lassen sich Auftretunfälle vermeiden. 

 

So weiß auch Wikipedia :“Die Echten Kröten sind mehrheitlich terrestrisch lebende, dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die sich tagsüber versteckt halten.“

Foto und Text: Axel

Samstag 04.09.2010 - nachts 7, tags 33  Grad, Sonne


Besuch ist angesagt

Wenn Männer Häuser für Mütter entrümpeln, schreckt selbst das zweit schwierigst zu fotografierenden, auf Goladinha freilebende Tier aus seinem Versteck hervor. Der in portugiesischer Fauna heimische Gecko ist eher schüchtern und verabscheut Blitzlichtgewitter. Wahre Männer beeindruckt das nicht: „Ich hab ihn! (natürlich nur im vegetarischen Sinne!)“. Würden sich diese nützlichen Tierchen ein Beispiel an den nächtlich geduldigen wartenden Kröten nehmen, wäre dem Hobbyfotografen sehr geholfen. Aber wir haben diesen Wandläufer erwischt. Dieses Foto ist von unten über den Kopf aufgenommen, d.h. Der Gecko steht nicht aufrecht sondern seitlich an einem Dachbalken 90° zum Boden. Beeindruckend. Das am schwersten zu fotografierende Wesen ist übrigens das Wildschwein. Man hört es in rottenden Rudeln fast jede Nacht am Fluss, fotografisch hatte aber bisher noch niemand bei diesem Portugiesen Erfolg.

Foto und Text: Axel

Freitag 03.09.2010 - nachts 8, tags 33  Grad, Sonne

Goladinhas Tierleben

Dieses Wunderwesen der Natur ist noch sehr jung, ca. 1 cm gross  und lebt zusammen mit Tausenden von Artgenossen in "unserem" Bach. 
Im Frühjahr wurde dieses Tier gezeugt. Die befruchteten Eier wurden im Bach abgelegt. Als Kaulquappe zappeln diese Geschöpfe solange im Wasser herum bis sie langsam kleine - nein nicht Frösche, sondern Kröten - Erdkröten werden. Die ersten Ausflüge an Land werden gewagt.  Später halten sich  ausgewachsenen Tiere nur noch auf dem Land auf. Nur einmal im Jahr kommen sie zum Ablegen der Eier zurück - da wo sie herkamen
.
Und von vorne beginnt der Lauf des Lebens.
Die Wege des Lebens gehen des Lebens wegen

Donnerstag 02.09.2010 - nachts 11, tags 29  Grad, Sonne

Trinkwasser

Bisher mussten wir Trinkwasser von weit her aus öffentlichen Quellen zapfen und nach Goladinha bringen. Beim Kauf von Goladinha hiess es, die Quelle, die das Land früher mit Trinkwasser versorgte, sei versiegt. Der, durch den Eukalyptusanbau, gesunkene Grundwasserspiegel sei die Ursache für diesen Verlust.

Gestern schon überbrachte uns Senhor Alvaro, verwandt mit dem Voreigentümer und auf freundschaftliche Weise mit Goladinha verbunden, die Nachricht - er habe eine andere, schon weitaus früher genutzte Quelle entdeckt. Sie ist unten am Fluss und liefere ausreichend gutes Wasser.
Heute wolle er sie uns zeigen. Um 5 Uhr nachmittags. Senhor Alvaro ist durch und durch ein Portugiese. Wer also hätte damit gerechnet, dass er pünktlich kommen werde. Und wer hätte es jemals für möglich gehalten, dass er 6 Stunden (!) früher kommen würde.
So machten wir uns also Punkt 11 Uhr auf den Weg, nicht ohne da und dort noch mal inne zu halten um dem spontanem Erzählen mehr Gewicht zu verleihen - im Bild deutlich zu erkennen.
Die Quelle wurde uns gezeigt und alle Anweisungen zur Säuberung, Fassung und Leitung verlegen (ca. 200 Meter) erteilt. 
Nao e facil - es ist nicht einfach. Und es erfordere Mut - so der Senhor.
Wir können uns es vorstellen 200 Meter Leitung verlegen heisst 200 Meter Dickicht roden - wenn auch nur auf einer schmalen begehbaren Trasse.
Über dieses Abenteuer zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

Danke Senhor Alvaro. Jetzt kann ein neues Zeitalter auf Goladinha beginnen.

Mittwoch 01.09.2010 - nachts 12, tags 30  Grad, Sonne

 



Volltreffer

Die Wettervorhersage hatte zu 100% recht. Höchsttemperatur Heute: 30 Grad - wie geweissagt!
Auf dem Foto mein Arbeitsplatz, wenn es darum geht, solch freudige Nachrichten wie eben erwähnt zu verkünden. Meistens ist es dann schon dunkel und die "Zubettgehzeit" auch nicht mehr weit.
Und Morgen erfüllt sich eine neue Vorhersage - vielleicht.
Und Morgen wird genau das geschehen, was wir uns heute vornehmen - vielleicht.

vvvvvvv
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Walter Friedl-Grünecker
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